Hohe Ozonbelastung während Hitzewelle

01.07.2019 - Die Hitzewelle der vergangenen Woche hat nicht nur die Temperaturen in die Höhe getrieben, sondern auch die Ozonwerte. Ab dem 23. Juni wurde der Stundengrenzwert von 120 ug/m3 jeden Tag flächendeckend überschritten. In Egerkingen wurde mit 234 ug/m3 der höchste bisher im Kanton Solothurn gemessene Wert erreicht. Dabei lassen sich die für das Ozon typischen Stadt-Land-Unterschiede deutlich erkennen.

Der Luftschadstoff-Ausstoss von Verkehr und Industrie kombiniert mit der derzeitigen Hitzewelle führte in den vergangenen Tagen zu einem starken Anstieg der Ozonwerte und damit zu einer ausgeprägten «Sommersmog»-Phase.

Mit Beginn der Schönwetterperiode stiegen die Ozonwerte im Tagesverlauf jeweils rasch an und überschritten bereits ab dem Sonntag, 23. Juni den Stundengrenzwert von 120 ug/m3, um jeweils nachts wieder zurückzugehen. Die Maximalwerte nahmen von Tag zu Tag zu und näherten sich sogar dem doppelten Stundengrenzwert. In Egerkingen wurde am 27. Juni mit 234 ug/m3 der höchste bisher im Kanton Solothurn gemessene Stundenmittelwert erreicht. In den Folgetagen waren die Spitzen nicht mehr ganz so hoch, wobei der Stundengrenzwert nach wie vor täglich überschritten wurde.

Im Tagesverlauf lassen sich die für die Ozonbelastung typischen örtlichen Unterschiede erkennen:
An Standorten im Siedlungsgebiet und/oder nahe vielbefahrener Strassen wie z.B. in Egerkingen und an der A1 in Härkingen nimmt die Ozonbelastung während des Tages stark zu, um in der Nacht wieder deutlich zurückzugehen. In ländlichen Regionen (z.B. auf dem Brunnersberg im Thal) sind die Schwankungen viel weniger stark. So ist dort zwischen dem 23. Juni eine mehr oder weniger kontinuierliche Zunahme bis zum Maximum am 27. Juni festzustellen.

Diese Unterschiede lassen sich mit der Bildung und dem Abbau des Ozons erklären:

Ozon entsteht, indem Stickstoffdioxid durch UV-Strahlung aufgespalten wird (Reaktion 1) und sich das freiwerdende Sauerstoff-Atom mit Sauerstoff zu Ozon verbindet (Reaktion 2).
NO2 + UV-Strahlung → NO + O (Reaktion 1)
O + O2 → O3 (Reaktion 2)

Gleichzeitig wird Ozon durch Stickstoffmonoxid und weitere Luftschadstoffe wieder abgebaut:
O3 + NO → NO2 + O2 (Reaktion 3)

Da Stickstoffmonoxid durch Verkehr und Industrie ausgestossen wird, ist dieses im Siedlungsgebiet und in der Nähe von Verkehrswegen reichlich vorhanden, womit dort das Ozon schneller wieder abgebaut wird als in ländlichen Gegenden.

Weitere Informationen zum Ozon, zu dessen Auswirkungen, zu Verhaltensempfehlungen sowie zu Massnahmen von Bund und Kantonen finden sich auf der Webseite Ozon-Info des Cercl'Air.