Zu viel Fremdwasser in den ARA

25.03.2019 - Selbst nach langer Trockenheit besteht das Abwasser, das den Solothurner Abwasserreinigungsanlagen (ARA) zugeführt wird, zu mehr als der Hälfte aus sauberem Grund- und Quellwasser. Dies trägt dazu bei, dass mehr Schmutzstoffe in die Gewässer geleitet werden. Zudem wird der Energieverbrauch der ARA erhöht.

Das anfallende Abwasser aus Haushalten, Gewerbe und Industrie wird über die Kanalisation den Abwasserreinigungsanlagen (ARA) zugeführt. Pro angeschlossenen Einwohner und Tag werden ca. 160 Liter Schmutzwasser zur ARA abgeleitet. Im Vergleich dazu beträgt die Wassermenge, die bei den ARA ankommt, mehr als das doppelte; nämlich ca. 340 Liter pro Tag und Einwohner.

Auf dem Weg zur ARA werden dem Kanalisationsnetz somit grosse Mengen an sauberem Wasser zugeführt. Bei diesem sogenannten "Fremdwasser" handelt es sich überwiegend um Grundwasser, das in undichte Kanalisationsleitungen eindringt, sowie um Wasser aus Drainagen, Bachleitungen, Brunnen etc., das in die Kanalisation eingeleitet wird.

Das viele Fremdwasser verdünnt das Abwasser. Dies verschlechtert die Nährstoffelimination in den ARA und trägt dazu bei, dass mehr Schmutzstoffe in die Gewässer eingeleitet werden. Grosse Fremdwasser-Anteile erhöhen auch den Energieverbrauch und die Kosten der Abwasserbehandlung.

Der Fremdwasseranteil im Kanton Solothurn ist hoch. Es ist für den Gewässerschutz deshalb sehr wichtig, den Eintrag von Fremdwasser zu verringern. Dies geschieht am besten durch die Sanierung von undichten Kanalisationsleitungen oder indem sauberes Wasser wo immer möglich in Gewässer eingeleitet oder versickert wird.