Böden im Kanton Solothurn

Die Böden im Kanton Solothurn sind sehr vielfältig. Auf kleinstem Raum wechseln sich verschiedenste Bodentypen mit unterschiedlichen Eigenschaften ab. Hier einige wichtige und charakteristische Bodentypen des Kantons.

Die Rendzina ist ein flachgründiger Boden auf kalkreichem Ausgangsmaterial. Sie besteht aus einem oft skelettreichen, krümeligen Humushorizont (Ah-Horizont), über einem festen oder lockeren Karbonatgestein wie Kalk, Dolomit oder Gips. Im Kanton Solothurn sind die typischen Rendzina-Böden vor allem im Jura zu finden. Durch die geringe Bodenmächtigkeit ist die landwirtschaftliche Nutzung beschränkt. Diese Böden sind meistens Waldstandorte.

Braunerden weisen einen humosen, dunkelbraunen A-Horizont auf, welcher gleitend in einen braun gefärbten Verwitterungshorizont (Bv-Horizont) übergeht. Charakteristische bodenbildende Prozesse sind die Verbraunung und Verlehmung, eine Form der Silikatverwitterung.

Durch die Verwitterung wird Eisen freigesetzt und Eisenoxide und Eisenhydroxide werden gebildet, wodurch die charakteristische braune Verfärbung entsteht. Braunerden weisen einen sehr ausgeglichenen Luft- Wasser und Nährstoffhaushalt aus und bilden sehr fruchtbare Acker- und Waldböden.

Parabraunerden entstehen hauptsächlich auf schwach karbonathaltigem gut durchlässigem Schotter oder Moränematerial. Ausgangsböden sind Braunerden und Pararendzinen. Durch Karbonatauswaschung und schwacher Versauerung wird eine Tonverlagerung vom Oberboden in den Unterboden ermöglicht. Dadurch entstehen zwei klar trennbare Schichten; unmittelbar unter dem Humushorizont entsteht ein blassbrauner, schwach saurer, tonarmer Auswaschungshorizont, darunter folgt ein rostbrauner Anreicherungshorizont mit hohem Tonanteil. Parabraunerden sind sehr fruchtbare Acker- und Waldböden.

Pseudogleye sind durch Staunässe beeinflusste Böden. Bei verdichtetem Untergrund und/oder stark tonigen Gesteinen kann nach Niederschlägen das Wasser nicht mehr durch den Boden abfliessen. Der Boden ist wassergesättigt und vorübergehend anaerob (Sauerstoffmangel). Ein ständiger Wechsel zwischen anaeroben und aeroben Bodenverhältnissen führt zu einer Lösung und Ausfällung von Eisen- und Manganoxiden und somit zu einer charakteristischen grau-rot Färbung des vom Stauwasser geprägten Horizontes. Pseudogleye sind wegen der Sauerstoffarmut vor allem im Frühjahr nur bedingt für eine ackerbauliche Nutzung geeignet. Pseudogleye sind in nassen Jahren für die ackerbauliche Nutzung problematisch, in Trockenperioden ist ihr Wasservorrat jedoch nützlich.

Gleye sind Grund- oder Hangwasser beeinflusste Böden. In einem ständig nassen Grundwasser-Horizont kommt es durch Sauerstoffmangel zur Lösung von Eisen- und Manganverbindungen und einer charakteristischen blau-grau-grün Verfärbung. Durch den kapillaren Wasseraufstieg werden diese Verbindungen im darbüberliegenden Horizont durch das Vorhandensein von Luftsauerstoff als Oxide gefällt und es entstehen Rostflecken bzw. eine rostigbraune Verfärbung. Gleyböden entwickeln sich vor allem im Bereich von Flussablagerungen und in Geländesenken. Sie sind für eine landwirtschaftliche Nutzung ungeeignet. Auch diesen Bodentyp findet man häufig im Wald.

Fluvisole sind junge Böden, geprägt durch die Dynamik des Gewässers. Sie sind aus Schwemmmaterial (Kies, Sand) von Flüssen gebildet, deutlich geschichtet, stehen unter wechselndem Grundwassereinfluss und werden periodisch überschwemmt. Werden Fluvisole permanent durch Pflanzen bewachsen, entwickelt sich relativ rasch ein Oberbodenhorizont. Fehlen grössere Störungen, setzt sich dieser Prozess kontinuierlich fort. Bei starken Überschwemmungen können Fluvisole jedoch übersandet oder abgetragen werden, womit die Bodenentwicklung auf neuem Niveau von vorne beginnt. Fluvisole sind die Böden der Auen und natürlicherweise durch Weich- und Hartholzaue bewachsen.

Mehr Informationen über die vorhandenen Bodentypen im Kanton bietet die laufende Bodenkartierung.