Alternativen für Pestizide

Gründe für den Verzicht auf Pestizide gibt es viele - aber existieren auch Alternativen? Ja, die gibt es! Alternative Verfahren, eine sinnvolle Bauplanung, ein gutes Pflegekonzept und ein verändertes Schönheitsideal für Gärten, Wege, Plätze und Blumen-Rabatten sorgen dafür, dass auf Pestizide verzichtet werden kann.

Giftfrei haushalten

Weniger ist mehr bei Reinigungsmitteln. In der Regel reichen einfache Allzweckreiniger, Spülmittel und Essigessenz gegen Kalk aus. Es braucht keine Sammlung von Spezialreinigern. Der Einsatz von Desinfektionsmitteln (beworben als «antibakteriell», «desinfizierend», «beseitigt Bakterien und Viren») ist im Haushalt überflüssig. Schädlinge bekämpft man am besten mit mechanischen Fallen.

Um die Gefährlichkeit eines Produktes einschätzen zu können, ist es wichtig, auf die Kennzeichnung der Produkte zu achten.

Naturnah gärtnern

Oft werden Pflanzenschutzmittel sorglos und in zu grossen Mengen ausgebracht. Ein naturnaher Garten ist resistenter gegen Schädlinge, erfreut die Nützlinge und bietet gesunden Genuss.

Unkraut auf Wegen und Plätzen tolerieren

Wussten Sie, dass Unkrautvertilgungsmittel – so genannte Herbizide auf Strassen, Wegen und Plätzen sowie auf Dächern und Terrassen seit vielen Jahren verboten sind? Der Grund für das Verbot ist, dass die Böden in diesen Bereichen die problematischen Wirkstoffe nicht zurückhalten können. Die Herbizide versickern fast ungehindert ins Grundwasser oder gelangen über die Kanalisation in unsere Seen, Flüsse und Bäche. Dort schädigen sie Pflanzen und Tiere und gefährden über das Trinkwasser auch den Menschen. Bereits wenige Tropfen belasten tausende Liter Wasser. Würde nämlich ein Liter eines handelsüblichen Unkrautvertilgers in einen Bach gelangen, so würde im Bachwasser der gesetzlich vorgeschriebene Höchstwert des Herbizid-Wirkstoffs auf einer Länge von über 300 km überschritten.

Gebäudeschädlinge ohne Gift im Griff

Richtig planen und pflegen
Mauern:
Bei neuen Gebäuden den Fassadenschutz einplanen. Dachvorsprünge wirken seit jeher.
Schneiden Sie die Pflanzen in Fassadennähe regelmässig zurück.
Bei neuen Gebäuden und Renovationen nach mineralischen Farben und Putzen fragen.

Holz:
Wählen Sie widerstandsfähige Holzarten.

Giftlose Tipps gegen Gebäudeschädlinge
Mauern:
Pflegen Sie die Gebäudeoberflächen einmal jährlich mit Bürste oder Hochdruckreiniger; bei besonders stark exponierten Flächen halbjährlich.
Entfernen Sie Verschmutzungen durch Spinnen mit speziellen Besen mechanisch oder verwenden Sie einen Hochdruckreiniger (leiten Sie das Abwasser gemäss kantonalen Vorschriften ab, falls Sie Reinigungsmittel eingesetzt haben). Achtung: An Fassaden mit verputzter Aussenwärmedämmung dürfen diese Geräte nur von Fachpersonen eingesetzt werden.

Holz:
Lassen Sie Schadinsekten oder Pilzbefall vom Profi mit Heissluft bekämpfen.