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Gemüsegarten statt Schwemmland: Ausstellung 150 Jahre Juragewässerkorrektion

  • 30.06.2017

Die Korrektion der Juragewässer hat das Seeland vor 150 Jahren in den Schweizer Gemüsegarten verwandelt. Die Wanderausstellung «Pegelstand» blickt zurück auf die Pionierleistung des 19. Jahrhunderts und informiert über die mit der Klimaveränderung verbundenen neuen Heraus-forderungen im Wasserbau. Die Ausstellung wurde heute in Biel auf ihre Tour durch zehn Städte entlang der Juragewässer zwischen Yverdon und Olten geschickt.

Dieses Jahr ist es 150 Jahre her, seit das eidgenössische Parlament fünf Millionen Franken für die erste «Correction der Juraseen» bewilligt hat. Der Entscheid im Jahr 1867 war der Start eines grossen Wasserbauprojekts, das die Landschaft in den Kantonen Bern, Freiburg, Neuenburg Solothurn und Waadt bis heute prägt. Zusammen mit den Bundesbehörden feiern die fünf an der Juragewässerkorrektion beteiligten Kantone das Jubiläum.

Die Ausstellung «Pegelstand» besteht aus zwei Containern. Der erste Container blickt in die Vergangenheit und zeigt mit Bildern und Statements auf, wie es zum Bundesbeschluss 1867 kam und wie danach das Projekt realisiert wurde. Der zweite Container wagt einen Blick in die Zukunft. Verschiedene Persönlichkeiten wie Verena Wagner, Präsidentin von Pro Natura Bern, Ueli Johner-Etter, Grossrat und Gemüsebauer aus dem Kanton Freiburg, Thomas Stocker, Klima- und Umweltphysiker und andere erklären in kurzen Filmen ihre Zukunftsvision für das Seeland und welche Herausforderungen mit dem Klimawandel verbunden sind. Im Aussenbereich visualisieren Säulen, die mit verschiedenen Gegenständen oder Wasser gefüllt sind, unter-schiedliche Wasserstände.

Vernissage in Biel

Die Ausstellung wurde mit Ansprachen von Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer, Bau-, Verkehrs- und Energiedirektorin des Kantons Bern, Marc Chardonnens, Direktor des Bundesamtes für Umwelt, und Erich Fehr, Stadtpräsident von Biel, in Biel eröffnet. Barbara Egger-Jenzer betonte, dass Natur und Hochwasserschutz heute kein Gegensatz sein müssten. Dies habe der Kanton Bern bei der Sanierung des Hagneckkanals bewiesen. Der Kanal biete nun nicht nur Sicherheit vor Hochwasser, sondern auch neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Marc Chardonnens hob die grosse staatspolitische Bedeutung des Bundesbeschlusses von 1867 hervor. Dieser habe das erste Subventionsprojekt der Eidgenossenschaft ermöglicht und sei somit die Geburtsstunde gewesen für die bis heute geltenden Verbundaufgaben von Bund und Kantonen in diesem Bereich. Für Erich Fehr hat das umfassende Bauwerk einen wichtigen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis zwischen den beteiligten Kantonen und ihrer Bevölkerung geleistet.

Entlang der Juragewässer

Die Ausstellung «Pegelstand» wurde als Wanderausstellung konzipiert. In zwei Schifffahrtscontainern wandert die Ausstellung entlang der Juragewässer. Die Ausstellung macht vom 4. Juli bis zum 22. Oktober in den Städten Yverdon-les-Bains, Estavayer-le-Lac, Neuenburg, Murten, La Neuveville, Büren an der Aare, Hagneck, Biel, Solothurn und Olten halt.