Kunst-, Kultur- & Anerkennungspreise 2009

KUNSTPREIS

Franz Füeg, Architekt Prof. Dr. h.c.
Geboren am 31. Oktober 1921 in Solothurn
Bürgerort: Solothurn und Günsberg
Im Walder 36, 8702 Zollikon

Der Solothurner Architekt Franz Füeg gehört zu den Vertretern der „Solothurner Schule", welche basierend auf den Grundsätzen von Mies van der Rohe eine Architektur des Rationalen und Funktionalen entwickelte. Zusammen mit den Architekten Fritz Haller, Alfons Barth, Hans Zaugg und mit Max Schlup vertrat Franz Füeg diese technische Architektur. Er war neben dem architektonischen Schaffen, welches unter anderem die berühmte Kirche in Meggen/LU mit ihren leuchtenden Marmorwänden beinhaltet, auch als Autor und Dozent an der EPFL Lausanne über unsere Landesgrenzen hinaus bekannt geworden. Sein Schaffen und seine wegweisenden Theorien sind von grossem kulturellem Wert.

PREIS FÜR TANZ

Barbara Bernard Schildknecht, Ballettschulleiterin
Geboren in Wuppertal (D)
Bürgerort: Bischofszell TG
Waldeckstrasse 7, 2555 Brügg

Noch während ihrer Tanzausbildung erhielt Barbara Bernard Schildknecht mit 16 Jahren ihr erstes Engagement in Wuppertal und tanzte ihr erstes Solo als Julias Traum in „Romeo und Julia" von Hector Berlioz. Darauf folgten etliche Engagements auf vielen Bühnen, sie tanzte unter anderem für Maurice Béjart. Sie besuchte aber auch Weiterbildungen bei Victor Gsovsky, Marika Besobrasova und Peggy von Praagh.

Seit 1981 lebt Barbara Bernard in der Schweiz und hat in Solothurn und Grenchen ihre Ballettschule eröffnet sowie 1995 den Internationalen Ballettwettbewerb Solothurn geschaffen. Bernard, ihre 4 Schule und der Wettbewerb sind zu festen Grössen in Fachkreisen geworden, auch über die Landesgrenzen hinaus.

PREIS FÜR MALEREI

Andreas Hofer, Maler, Kunstschaffender, Dozent
Geboren am 7. September 1956 in Trimbach
Bürgerort: Rothrist AG
Holenstrasse 29, 8962 Bergdietikon
Wohlerstrasse 45, 5620 Bremgarten (ab September 2009)

Andreas Hofers (www.sokultur.ch) Arbeiten faszinieren durch die spür- und sichtbare Auseinandersetzung mit Farbe und Licht. Der gebürtige Trimbacher seziert und analysiert Spektralfarben und Räume. Studien am Computer dienen bei grossformatigen Bildern, die mit Pigmentfarben und Tausenden von Pinselstrichen entstehen, als Grundlage. Goethes Farbenlehre hat dabei ebenso Spuren hinterlassen wie die Maler der Renaissance im Umgang mit der Architekturperspektive.

Hofers Ausstellungen, seine animierten Arbeiten für die Expo.02 oder die interaktive Baustelle auf der Website des Aargauer Kunsthauses zeugen von seinem intensiven Wirken.

PREIS FÜR BILDENDE KUNST

Barbara Meyer Cesta, Bildende Künstlerin
Geboren am 27. Mai 1959 in Aarau
Bürgerort: Olten und Wohlenschwil AG
Seevorstadt 71, 2502 Biel
2002 Künstleratelier Paris

Die in Olten aufgewachsene Barbara Meyer Cesta (www.sokultur.ch) entwirft und realisiert Werke, die zu Auseinandersetzungen anregen und darüber hinaus durch ihre Formensprache und ihre Inhalte überzeugen. Arbeiten wie „Barbie" (2003, Galerie Quellgasse Biel) oder „Matrix" (2008, Kunstmuseum Solothurn) zeugen in ihrer Materialisation von der Intensität unausweichlicher existentieller Fragen. Die künstlerischen Projekte von Barbara Meyer Cesta, sei das einzeln 5 oder seit 1997 auch zusammen mit Rudolf Steiner als „rsbmc" oder unter dem Label „Haus am Gern", zeichnen sich durch ein raffiniertes Zusammenspiel von Information und Manipulation aus, ohne dabei beliebig zu werden.  

PREIS FÜR MUSIK

Andreas Reize, Dirigent, Organist
Geboren am 19. Mai 1975 in Binningen
Bürgerort: Welschenrohr
Brüggmoosstrasse 17, 4522 Rüttenen

Andreas Reize studierte Klavier und Orgel, Orchester-, Chorleitung und Dirigieren an den Musikhochschulen in Bern, Zürich und Luzern, an der Schola Cantorum Basiliensis sowie in Wien. Ein Meilenstein stellt für ihn die Gründung des „cantus firmus Vokalensembles und Consort" 2001 dar. Mit unermüdlichem Schaffensdrang und intensivem Quellenstudium verfolgt Andreas Reize sein oberstes Ziel: seinen Zuhörern immer wieder neue Hörerlebnisse und ein authentisches Klangbild mehr und weniger bekannter Werke zu vermitteln. Das vielfältige musikalische Wirken des heute in Rüttenen lebenden Andreas Reize ist für den Kanton Solothurn eine nicht mehr wegzudenkende Bereicherung.

PREIS FÜR KULTURVERMITTLUNG

Verein Jazz in Olten
Gegründet 1988 in Olten
Verein Jazz in Olten, Postfach 953, 4601 Olten
Kontakt: Raymond Plüss, Heimlisbergstrasse 51, 4513 Langendorf

Seit seiner Gründung hat der Verein „Jazz in Olten" mehr als 200 Jazzkonzerte in verschiedenen Lokalen der Stadt Olten durchgeführt. Seit 1998 finden zudem alle zwei Jahre die Oltner Jazztage statt. Diese setzen mit ihrem Namen ein Qualitätssiegel für qualitativ hochstehende Jazz-Konzerte.

Ziel des Vereins ist es, dem zeitgenössischen Jazz ein Forum zu bieten. Gerade der moderne Jazz lebt von der Unwiederbringlichkeit des Liveauftritts. „Jazz in 6 Olten" gelingt es mit seinen Veranstaltungen, die in den letzten Jahren in der intimen Atmosphäre der Vario Bar stattfinden, etwas von dieser Einmaligkeit zu vermitteln.

PREIS FÜR MUSIK

Roman Wyss, Komponist
Geboren am 15. Mai 1972 in Olten
Bürgerort: Kappel
Sportstrasse 8, 4600 Olten

Roman Wyss ist eine überaus vielschichtige, ideenreiche und höchst professionelle Musikerpersönlichkeit. Ab seinem siebten Lebensjahr besuchte er in seiner Geburtsstadt Olten Klavierunterricht, mit zwölf Posaunenunterricht und mit sechzehn Orgelunterricht. Er wirkt oder wirkte als Klavierlehrer, als Theorielehrer und als Organist und kann auf eine rege Konzerttätigkeit in verschiedenen Formationen für Klassik ebenso wie für Jazz, Funk und Pop zurückblicken. Er hat sich als Komponist, Arrangeur und Bandleader in Musicalproduktionen, als Keyboarder der Mundart-Pop Band „Luv" oder als Bandleader und Co-Produzent der Late-Night Show „Nachtfieber" im Oltner Kulturzentrum Schützi einen Namen gemacht.

PREIS FÜR COMIC

Franz Zumstein, Comiczeichner, Comicautor
Geboren am 28. April 1959 in Balsthal (aufgewachsen in Wangen bei Olten)
Bürgerort: Herzogenbuchsee BE
Hasenweg 38, 4710 Balsthal

Der Balsthaler Comicgestalter Franz Zumstein (www.sokultur.ch) verpackt seine Lust am Zeichnen und Malen in abenteuerliche und fantasievolle Geschichten; seien dies Abenteuer in den Lüften, Begegnungen mit fremden Völkern, gar im Weltall, oder mit Dinosauriern. Zumsteins Geschichten, in denen seine Fähigkeit sichtbar wird, Inhalte auf Sprechblasengrösse zu verknappen, und die dynamischen, oft atemberaubenden, Storyboards ähnlichen Bildreihen, verschaffen dem 7 Betrachter ungeahnte Adrenalin-Schübe.

Zumstein verlegte ebenfalls zwei Lehrmittel zum Thema Comics und ist immer wieder mit Geschichten in internationalen Comic-Publikationen vertreten.

ANERKENNUNGSPREIS

Kurt Heckendorn, Musikpädagoge
Geboren am 29. September 1936 in Dornach
Bürgerort: Waldenburg BL
Adresse: Platanen 36, 4600 Olten

Kurt Heckendorn - 1936 in Dornach geboren und aufgewachsen - wirkte während mehr als 40 Jahren als Lehrer und Musiker im Schwarzbubenland. 1981 gründete er die renommierten Dornacher Museumskonzerte, die nicht nur für das Schwarzbubenland, sondern auch für den Kanton ein wichtiges Kulturelement darstellen. Kurt Heckendorn ist ein Brückenbauer, dem es gelingt, verschiedene Kunstsparten gekonnt und spannend miteinander zu verknüpfen. Dabei galt sein Augenmerk speziell der Förderung zeitgenössischer Solothurner Kulturschaffender. Während vieler Jahre stellte er sein Wissen dem Kanton Solothurn als Präsident der Fachkommission Musik im Kuratorium für Kulturförderung zur Verfügung.