Solothurn/Löwengasse 8
Ein Querschnitt durch Solothurn's Geschichte
Von Oktober 2007 bis März 2008 untersuchte die Kantonsarchäologie den Untergrund im Breggermagazin zwischen der Löwengasse und dem Landhausquai. Wie in der Ausgrabung 1998 auf der westlich anschliessenden Parzelle Löwengasse 6 kamen Funde und Befunde aus römischer Zeit, aus dem Mittelalter und aus der Frühen Neuzeit zu Tage. Die ältesten Strukturen waren vier flache, parallel verlaufende, römische Gräben, die von mehreren römischen Planieschichten und Horizonten überlagert wurden. Drei römische Mauerzüge erweitern zudem unsere Kenntnis der vicuszeitlichen Bebauung Solothurns. Aus dem Mittelalter stammen vier Grubenhäuser, mehrere kleine Gruben, verschiedene Lehmböden von Holzgebäuden und verschiedenen Feuerstelle sowie jüngere Häuser mit Steinmauern. Von den im Quartier ansässigen Gerbereien zeugen zahlreiche Hornzapfen und ein gut erhaltener Fassboden. Die im Arbeitsschritt des Äschens, dem Enthaaren der Felle, eingesetzte Kalklauge hatte den Fassboden konserviert. Jüngere Eingriffe (16./17. Jahrhundert) waren ein Backsteinkanal und ein Speicher in der Südostecke der untersuchten Parzelle.